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Till Lindemann - Messer (2002)

Till Lindemann - Messer

Auszug aus Messer. von Till Lindemann. Copyright © 2002.
VORWORT
Poesie ohne Rückkehr
Vor der Entscheidung, zum Frühstück Benzin oder frischgepreßten Orangensaft zu trinken, steht man relativ selten. Doch schon beim Nachdenken über diese Alternative beginnt man, sich einen Schritt von der Normalität zu entfernen. Ich denke die Entscheidung würde leichter fallen, wäre der Kellner, der diese Frage stellt: Raskolnikow. Lindemann hat sich entschieden.
Irgendwann im Herbst 1995 bin ich Lindemann das erste Mal begegnet. Es war kein normales Gespräch, eher vorsichtig. Lindemann hatte etwas Besonderes: Man konnte mit ihm schweigen. Es entstand dabei kein Druck, sondern eher eine stille Übereinkunft über eine Sehnsucht, die man nicht zu artikulieren braucht, sondern tief im Blut trägt. Es war ein Anfang. Monate später zeigte mir Lindemann seine ersten Gedichte - ein Vertrauensbeweis.
Beim Lesen merkte ich schnell, daß diese Gedichte nicht zwischen Gottfried Benn und Wladimir Majakowski einzuordnen sind, auch nicht woanders. Es sind Gedichte von Till Lindemann. Anfang dieses Jahres hatten wir die Idee, aus den Gedichten ein Buch zu machen. Die Gedichte entstanden zwischen 1995 und 2002. Aus den über tausend Gedichten habe ich die hier veröffentlichten ausgewählt. Die Gedichte erscheinen hier erstmals - eine Weltpremiere. Ich hätte sie gern alle veröffentlicht - die anderen werden folgen, später.
Die Fotos sind eine in sich geschlossene Kunstwelt - eine Theaterinszenierung, Basis dafür waren die Gedichte. Die Fotografien sind ausschließlich für diesen Gedichtband entstanden und werden hier das erste Mal veröffentlicht. Eine Begegnung einer Kunstfigur mit anderen Kunstfiguren in einer artifiziel-len Welt. Eine Reise in eine fremde, seltsame Landschaft. Die Fotos sollen nicht die jeweiligen Gedichte illustrieren. Fotografie und Gedicht ermöglichen eine neue, subjektive Betrachtungsweise. Die Gedichte sind wie ein Riß, der durch die Realität geht. Sie erzählen von Situationen, die oberhalb oder unterhalb der gewohnten Zimmertemperaturen sind. Lindemanns Gedichte sind verbale Hinrichtungen, poetischer Suizid, sie gleichen einem Fallbeil aus Worten. Es sind Wunden aus Verzweiflung und Hoffnung. Fluchtgedanken voller Einsamkeit aus einem Herz voller Mut und Sehnsucht geschossen. Ein Florett gegen das Mittelmaß, gegen die Verlogenheit. Eine lyrische Abrechnung, eine Vollstreckung.
Lindemanns Lyrik kann und soll keine Lösung für Probleme sein. Sie kann Fackel sein; für einen Moment kann sie die Nacht zerschneiden, wie ein Lichtskalpell - mehr nicht und doch so viel. Diese Gedichte sind ihr eigener Feind. Die moralische Überlegenheit besteht darin, daß sie für den Einzelnen keine Hoffnung haben. Vielleicht können sie Schmerz vermitteln - der einzige Kamerad, der ein Leben lang die Treue hält.
Die Gedichte beschreiben die Struktur der Angst, den Verbrennungsgrad der Träume und die Zerstörung menschlicher Beziehung - eine Materialsammlung aus Leidenschaft. Diagnosen der Stille, sie erzählen von Kammern, in denen man Vergangenheit verschlossen hat. Kriegsschiffe im Aufbruch gegen die Flut der gebrochenen Himmel in uns.
In einer Zeit, in der die deutsche Gegenwartslyrik zu einem pseudointellektuellen Doppelbären im Zwickauer Zoo verkommen ist, wirken die Verse von Lindemann wie ein Sturm aus Flammen, der hoch aus dem Norden über eine Oase aus Nacht fegt. Sprengsätze voller Kompromißlosigkeit und Kraft aus einem organischen Herzschrittmacher. Es sind Tunnel aus den Schreien verbrannter Zeit. Ein moderner Exorzismus, der uns zu den Venen unserer Seelen führt. Echos, gemeißelt in die Wände unserer Schmerzen. Poesie ohne Rückkehr, die sich wehrt.
Lindemann erzählt von Wunden in den Zeiten des Verrats. Wie in einem Blutkessel werden die Wörter lebendig gehäutet. Als wären die Stimmbänder mit Hammer und Schere zerschnitten im Steinbruch des Herzens. Wie könnte man anders schreiben, wenn man auf der Netzhaut die Nagelspur als Stigma trägt.
Wir wären, auch die deutsche Lyrik, ohne diese Gedichte ärmer. Wie durch ein offenes Fenster weht die Kraft der Verse und entfacht in uns die gelöschten Feuer. Lindemanns Gedichte sind selbstbestimmt, ohne Eitelkeit, ohne Opportunismus, ohne Feigheit. Lindemann ist ein redlicher Denker, ein treuer Mensch, ein treuer Freund. Für Dein Vertrauen und Deine Freundschaft danke ich Dir.
Gert Hof
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